Freitag, 20. Juli 2018

Arbeit, die gegen Revenü getauscht wird.

 
Es kann einerseits die erste Bedingung stattfinden, ohne dass die zweite stattfindet. Ein Arbeiter kann Lohn- arbeiter, Taglöhner etc, sein. Es findet dies jedesmal statt, wenn das zweite Moment fehlt. Jeder produktive Arbeiter ist Lohnarbeiter, aber deswegen ist nicht jeder Lohnarbeiter produktiver Arbeiter. So oft die Arbeit gekauft wird, um als Gebrauchswert verzehrt zu werden, als Dienst, |67| nicht um als lebendiger Faktor an die Stelle des Werts des variablen Kapitals zu treten, und dem kapitalistischen Produktionsprozess einverleibt zu werden, ist die Arbeit keine produktive Arbeit und der Lohnarbeiter kein produktiver Arbeiter.

Seine Arbeit wird dann ihres Gebrauchswerts wegen, nicht als Tauschwert setzend, sie wird nicht produktiv konsu- miert. Der Kapitalist steht ihr daber nicht als Kapitalist, als Repräsentant des Kapitals gegenüber. Er tauscht sein Geld gegen sie als Revenu, nicht als Kapital aus. Ihre Konsumtion konstituiert nicht G-W-G', sondern W-G-W (letztres die Arbeit oder der Dienst selbst). Das Geld funktioniert hier nur als Zirkulationsmittel, nicht als Kapital.
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aus Karl Marx, Resultate des unmittelbaren Produktionsprozesses, Archiv sozialistischer Literatur 17, Neue Kritik, Frankfurt a.M. 1968, S. 66f. 



Nota. - Sofern allerdings die oben abgebildete Person nicht freiberuflich tätig ist, sondern für einen Arbeitgeber, schafft sie diesem einen Mehrwert und ist eo ipso eine produktive Arbeiterin. Denn nicht auf den Gebrauchswert kommt es hier an, sondern auf die Verwertung des vorgeschossenen Kapitals.
JE 

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