Der Standpunkt ist inzwischen gegeben: Es ist der des sich-sellbst-setzenden Subjekts. Doppelt gegeben ist der Gegenstand: Einmal als reales System der bürgerlichen Produktionsweise, ein andermal gegeben als theoretisches System der Politischen Ökonomie; eigentlich: das Verhältnis der beiden gegen einander. Die anzuwendende Methode ergibt sich daraus 'wie von selbst': Es ist das 'analytisch-synthetische' Verfahren der Kritik; nämlich die Zerstreu- ung der fetischisierten Begrifflichkeit und Freilegung der in ihr verborgenen realen Tätigkeiten.
aus Marx und Fichte
2 ) „Realabstraktion“
Des
‘Subjekt des Austauschs’ (=‘Individuum‘ im allgemeinen) ist eine A b
s t r a k t i o n, die durch die Z i r k u l a t i o n, in einer auf
verallgemeinertem Austausch beruhenden Form des gesellschaftlichen
Verkehrs, tatsächlich hervorgebracht wird (sie ist ’w i r k l i c
h’, weil sie im Handeln der empirischen Individuen als dessen
Bestimmungsgrund w i r k t.)
Und
dieser reellen Abstraktion “Subjekt des Austauschs” auf der Formseite
entspricht die Abstraktion ‘Gebrauchswert überhaupt’ auf der Stoffseite.
Es ist die Abstraktion von allem b e s t i m m t e n Gebrauch, allem
bestimmten Verzehr durch ein bestimmtes Individuum: g e s e l l s c h
a f t l i c h e r Gebrauchswert, sofern er nämlich für den reellen
allgemeinen Zusammenhang der Individuen, i n ihrem wirklichen, d. h.
tätigen Zusammen w i r k e n, a l l g e m e i n als Gebrauchswert g i
l t — nämlich als N a c h f r a g e auf dem M a r k t.
‚Allgemeiner’ Gebrauchswert, Gebrauchswert für ‚d e n‘ Andern — das ist schlechthin Wert: das, was ‚den Andern’ “wert” ist…
Daß
sich der so bestimmte W e r t darstellt als Ä q u i v a l e n z —
noch ganz abgesehen von deren immanenter Bestimmung als “Arbeit
überhaupt” —, ist eine s p e z i f i s c h e Bestimmung einer auf dem
T a u s c h, dem Austausch von W a r e n beruhenden Verkehrsform:
der kapitalistischen Form des gesellschaftlichen Zusammenhangs als K o n
k u r r e n z; ist eine zusätzliche, a k z e s s o r i s c h e
Bestimmung, die zur allgemeinen Bestimmung der Wert s u b s t a n z
(=allgemeiner Gebrauchswert) h i n z u t r i t t.
(Also:
keineswegs ‘schlagen‘ die gegensätzlichen Bestimmungen’ — Gebrauchswert
und Tauschwert — ‘ineinander um’, keineswegs ’bestimmen’ sie einander
‘wechselseitig’; und keineswegs ist ‘der Wert’ das substante Prius
(‘Wesen’, ‘Idee’), das sich in der ‘Erscheinung’ in die ‘Antithesen’ Gbw./Tw. auseinander- legte; also keineswegs die “Selbstbewegung des Begriffs”…)
…sondern
diese Formen sind ebensoviele Handlungsweisen, Formen realer
Tätigkeiten empirischer Subjekte. Der ‘Wert’ ist das P r o d u k t
(also nicht ein ‘Prinzip’!) der A b s t r a k t i o n von der
Individualität der empirisch gegebenen mannigfaltigen
Gebrauchsgegenstände; ist eine gesellschaftlich reale, historisch
gewordene Form über einem empirisch Gegebenen. (( Natürlich läßt sie
sich nachträglich als Kategorie auch von dieser ihren realen
gesellschaftlichen Voraussetzung — nämlich daß die Individuen wirklich
in allgemeinem Zusammenhang stehen — abstrahieren und dann rückwärts auf
Gesellschafts- formen applizieren, in denen diese empirische
Voraussetzung eben nicht gegeben war — wie es die klassische politische
Ökonomie ja auch reichlich getan hat; freilich muß man dabei dann im
Auge behalten, daß es sich allenfalls um ein regulatives Prinzip handeln
kann, Erkenntnis m i t t e l, nicht selber Inhalt der Erkenntnis:
andernfalls ist die Vorstellung einer in der Endlichkeit erscheinenden
’Idee’ schlechterdings nicht abzuhalten…))
Diese
Abstraktion, die hier im Begriff vollzogen wird, wird in der
kapitalistischen Gesellschaft tatsächlich und real vollzogen in dem
Prozeß der Zirkulation, dem wirklichen allgemeinen Zusammenhang, der
allgemeinen Vermittlung (oder vermittelten Allgemeinheit)…; diese reale
Abstraktion i s t der Tausch- wert; sie ‘erscheint‘ nicht ‚als‘…,
sondern i s t e s s e l b s t: ‘Wert‘ ist die l o g i s c h
vollzogene Abstraktion von der Individualität (besondern Nützlichkeit)
der Gebrauchsgegenstände; T a u s c h wert ist die täglich (reell, im
empirischen Handeln der austauschenden Produzenten auf dem Markt.
Also
der ‘Wert‘ i s t Tauschwert (nämlich unter kapitalistischen
Verhältnissen); und der Tauschwert i s t Gebrauchswert. Und so
handelt es sich allerdings um gegensätzliche Bestimmungen derselben
identischen Sache. Aber nicht um Bestimmungen der Sache durch sie
selbst, sondern um Bestimmungen durch die handelnden Subjekte: drücken
aus die wechselnden, nämlich a b wechselnden Verhaltungs- weisen des
Subjekts zur Sache. (Die Ware X ist Tauschwert für A nur, sofern sie
nicht Gebrauchswert für A ist, aber Gebrauchswert für B; und wenn
Gebrauchswert für B, dann nicht Tauschwert für B: das eine nicht, wenn
das andre; aber jedes nur, wenn abwechselnd — “prozessierend” — das eine
sowohl als das andre!); und ‘die Sache selbst’ ist dann nicht die K a t
e g o r i e, der ’Oberbegriff‘ Wert; sondern ‘die Sache’ ist das zwar
logisch unterste, aber empirisch erste: das Produkt als besonderer
nützlicher Gegenstand — der unter bürgerlichen Verhältnissen zur W a r e
wird…
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