Donnerstag, 27. August 2015
Von der logischen zur historischen Darstellung übergehen.
Andrerseits, was viel wichtiger für uns ist, zeigt unsre Methode die Punkte, wo die historische Betrachtung hineintreten muß, oder wo die bürgerliche Oekonomie als blos historische Gestalt des Productionsprocesses über sich hinausweist auf frühre historische Weisen der Production. Es ist daher nicht nöthig,* um die Gesetze der bürgerlichen Oekonomie zu entwickeln, die wirkliche Geschichte der Productionsverhältnisse zu schreiben. Aber die richtige Anschauung und Deduction derselben als selbst historisch gewordner Verhältnisse führt immer auf erste Gleichungen – wie die empirischen Zahlen z. B. in der Naturwissenschaft –, die auf eine hinter diesem System liegende Vergangenheit hinweisen.
Diese Andeutungen, zugleich mit der richtigen Fassung des Gegenwärtigen, bieten dann auch den Schlüssel für das Verständniß der Vergangenheit – eine Arbeit für sich, an die wir hoffentlich auch noch kommen werden. Ebenso führt diese richtige Betrachtung andrerseits zu Punkten, an denen die Aufhebung der gegenwärtigen Gestalt der Productionsverhältnisse – und so foreshadowing der Zukunft, werdende Bewegung sich andeutet.
Erscheinen einerseits die vorbürgerlichen Phasen als nur historische, i. e. aufgehobne Voraussetzungen, so die jetzigen Bedingungen der Production als sich selbst aufhebende und daher als historische Voraussetzungen für einen neuen Gesellschaftszustand setzende.
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Grundrisse, MEGA II/1.2, S. 369 [MEW 42, S. 373]
*) Dies steht auf S. 45 von Heft IV. Es ist der Abschnitt, den M. nachträglich in seinem Inhaltsverzeichnis zum Ms. der Grundrisse mit "Ursprüngliche Akkumulation des Kapitals" überschrieben hat. Nur fünf Seiten später - S. 50f. - beginnt dann genau dies: die Darstellung der Entwicklung des Kapitals aus den vorhergangenen Pro- duktionsverhältnissen, von Marx später als "Formen, die der kapitalistischen Produktion vorangehen" über- schrieben: das bewusste Formenkapitel.
JE
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