Sonntag, 9. August 2015

Das Wertgesetz gilt erst in der bürgerlichen Gesellschaft.



Der Austausch also, der zwischen Capitalist und Arbeiter vorgeht, ist also vollständig den Gesetzen des Aus- tauschs entsprechend; aber nicht nur entsprechend, sondern seine lezte Ausbildung. 


Denn so lang das Arbeitsvermögen nicht selbst sich austauscht, beruht die Grundlage der Production noch nicht auf dem Austausch, sondern der Austausch ist blos ein enger Kreis, der auf Nichtaustausch als seiner Basis ruht, wie in allen der bürgerlichen Production vorhergehenden Stufen. 

Der Gebrauchswerth des Werths aber, den der Capitalist eingetauscht hat, ist selbst das Element der Verwer- thung und ihr Maaß, die lebendige Arbeit und Arbeitszeit und zwar mehr Arbeitszeit als vergegenständlicht ist im Arbeitsvermögen, d. h. mehr Arbeitszeit als die Reproduction des lebendigen Arbeiters kostet. Dadurch daß also das Capital das Arbeitsvermögen als Equivalent eingetauscht, hat es die / Arbeitszeit – so weit sie über die im Arbeitsvermögen enthaltne hinaus geht – ohne Equivalent eingetauscht; sich fremde Arbeitszeit ohne Austausch vermittelst der Form des Austauschs angeeignet. Der Austausch wird daher blos formell und, wie wir gesehn, bei der weitren Entwicklung des Capitals auch der Schein aufgehoben, als ob das Capital gegen das Arbeitsvermögen etwas andres eintauschte, als seine eigne vergegenständlichte Arbeit; also überhaupt etwas gegen es eintauschte.
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Grundrisse, MEGA II/1.2555f.   [MEW 42, S.574f.]


Nota. - Die volle Entfaltung des Austauschs geschieht erst in einem Gesellschaftszustand, in dem auch die Arbeitskraft gegen Geld getauscht wird. Zuvor ist der Austausch noch nicht Grundlage der Produktion selbst gewesen und waren seine Gesetze noch nicht vollständig ausgebildet. Erst jetzt gilt das Wertgesetz: Der 'Wert' ist nicht, sondern gilt. Und zwar nicht an sich, sondern erst in der bürgerlichen Gesellschaft.
JE




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