Samstag, 10. Dezember 2016

Wissen, Kritik, "Grund".

 
  
Wissen inst schlechterdings positiv. [Eine reale Wissenschaft ist ein 'organisches' System einzelner 'Gewusster', sie wechselseitig auf einander verweisen...] Das Wissen selbst ist theoretisch-dogmatisch.

Was Wissen vom Wissen ist Kritik: Meta-Theorie, Theorie von der Theorie; Darstellung der Form des Wissens unter Ausklammerung ("Einklammerung", epoché) des Was des Gewussten: "bloße" Form; theoretisch-kritisch.

('Kritisch': urteilend über den Geltungsgrund des theoretischen Wissens, das derart nicht mehr dogmatisch, nicht mehr positum ist, sondern beurteilt; problematisch, nämlich als bedingt gesetzt.)

Als Meta-Kritik wird das Wissen praktisch: nicht mehr über den 'Grund' urteilend, sondern behauptend, selber den Grund setzend: positiv.

Die Metakritik ist der nachträglich gesetzte Grund, das apsteriorische Apriori des positiven Wissens; sie ist die Refle- xion, ="ideale Tätigkeit", auf das Wissen selbst (="reale" Tätigkeit).

Kritik ist Axiologie, insofern sie die Gründe der wissenschaftlichen Geltung zur Darstellung bringt. Insofern ist 'Kritik' eine theoretische Wertlehre; theoretisch, sofern sie die Geltung der Werte zunächst als ein Gegebenes, als Fakt behandelt: dass der Wert gilt, gehört zum 'Sein'; in diesem Fall zum historischen Sein dieser Wissenschaft. [=der Politischen Ökonomie]

Die praktische Wertlehre, die Werte setzt - oder auch verwirft - ist axiomatisch.

10. 1. 88 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen