Mittwoch, 28. Dezember 2016

Gesellschaftliche Geltung und Verteilung der Arbeit.


 

Der Charakter 1. des Produkts als Ware, und 2. der Ware als Produkt des Kapitals, schließt schon sämtliche Zirkulationsverhältnisse ein, d. h. einen bestimmten gesellschaftlichen Prozess, den die Produkte durchmachen müssen und worin die sie bestimmte gesellschaftliche Charaktere annehmen; er schließt ein [ein] ebenso bestimmtes Verhältnis der Produktionsagenten, von [dem] die Verwertung ihres Produkts und seine Rückverwandlung, sei es in Lebensmittel, sei es in Produktionsmittel, bestimmt ist. 

Aber auch abgesehen hiervon, ergibt sich aus den beiden obigen Charakteren des Produkts als Ware, oder Ware als kapitalistisch produzierter Ware, die ganze Wertbestimmung und die Regelung der Gesamtproduktion durch den Wert. In dieser spezifischen Form des Werts gilt die Arbeit einerseits nur als gesellschaftliche Arbeit; andererseits ist die Verteilung dieser gesellschaftlichen Arbeit und die wechselseitige Ergänzung, der Stoffwechsel ihrer Produkte, die Unterordnung unteer und Einschiebung in das gesellschaftliche Triebwerk, dem zufälligen, sich wechselseitig aufhebendenTreiben der einzelnen kapitalistischen Produzenten überlassen.

Da diese sich nur als Warenbesitzer gegenübertreten und jeder seine Ware so hoch als möglich zu verkaufen sucht (auch scheinbar in der Produktion selbst nur durch seine Willkür geleitet ist), setzt sich das innere Gesetz nur durch vermittelst ihrer Konkurrenz, ihres wechselseitigen Drucks aufeinander, wodurch sich die Abweichungen gegenseitig aufheben. Nur als inneres Gesetzt, den einzelnen Agenten gegenüber als blindes Naturgesetz, wirkt hier das Gesetz des Werts und setzt das gesellschaftliche Gleichgewischt der Produktion inmitten ihrer zufälligen Fluktuationen durch.
___________________________________________
Das Kapital III, MEW 25, S. 887 



Nota. - Das Wertgesetz gilt "spezifisch", nämlich unter der Voraussetzung, dass sich die Gesellschaft bereits zu einem kapitalistischen System ausgebildet hat - nach der "ursprünglichen Akkumulation". Wer diesem Gedanken nicht folgen mag, muss sich nur an M.s obige Formulierung halten; da steht es deutlich genug.

Es ist die faktische Anerkennung durch das wirkliche Handeln der Austauschenden, das die Geltung ausmacht; und die nennt Marx ein 'Gesetz' - sofern es nämlich den Kokurrenten nicht als ihre eignes Handeln vorkommt, sondern als unerklärlicher Zufall.

Das wirkliche Handeln der Austauschenden findet unter sachlichen Bedingungen statt, die in ihm zur Geltung kommen. Und die sind gegeben in der Verteilung: "...kann gesagt werden, dass das Kapital... selbst schon eine Verteilung voraussetzt: die Expropriation der Arbeiter von ihren Arbeitsbedingungen, die Konzentration dieser Bedingungen in den Händen einer Minorität von Individuen..." (ebd., S. 886) Die Teilung der Arbeit setzt die Ver teilung der Arbeitsmittel schon voraus - und bedingt wiederum die Ver teilung der Arbeitszeit: nämlich die Bestimmung darüber, welche, d. h. wessen Bedürfnisse gesellschaftlich wieviel gelten sollen.

Keine Chance für den 'naturalistischen Wertbegriff'...
JE






Nota - Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen