Donnerstag, 17. September 2015

Notwendige Arbeitszeit und Geltung der Bedürfnisse.


Der Tauschwerth, der Theilung der Arbeit voraussezt, mehr oder minder entwickelt, nach dem Grad der Austausche selbst, sezt voraus, daß, statt daß das Eine Individuum (die Gesellschaft) verschiedne Arbeiten verrichtet, seine Arbeitszeit in verschiednen Formen anwendet, die Arbeitszeit jedes Individuums nur den nothwendigen besondren Funktionen gewidmet ist. 

Wenn wir von der nothwendigen Arbeitszeit sprechen, so erscheinen die besondren getrennten Arbeitszweige als nothwendig. Diese wechselseitige Nothwendigkeit ist auf der Grundlage des Tauschwerths durch den Austausch vermittelt und zeigt sich eben darin, daß jede besondre objektivirte Arbeit, jede besonders spezificirte und materialisirte Arbeitszeit sich gegen das Product und Symbol der allgemeinen Arbeitszeit, der objektivirten / Arbeitszeit schlechthin, gegen Geld austauscht und so sich gegen jede besondre Arbeit wieder austauschen kann. 

Diese Nothwendigkeit ist eine selbst wechselnde, indem die Bedürfnisse ebensosehr producirt werden, wie die Producte und die verschiednen Arbeitsgeschicklichkeiten. Innerhalb dieser Bedürfnisse und nothwendigen Arbeiten findet ein Mehr oder Minder statt. Je mehr die selbst geschichtlich – durch die Production selbst erzeugten Bedürfnisse, die gesellschaftlichen Bedürfnisse – Bedürfnisse die selbst der offspring der social production und intercourse sind, als nothwendig gesezt sind, um so höher ist der wirkliche Reichthum entwickelt. Der Reichthum besteht stofflich betrachtet nur in der Mannigfaltigkeit der Bedürfnisse. 
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Grundrisse, MEGA II/1.2,  S. 426f. [MEW 42, S. 433] 


Nota. - Gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit und Geltung der Bedürfnisse sind Wechselbegriffe (würde Fichte sagen).
JE



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