Donnerstag, 10. September 2015
Der sogenannte Formenwechsel ist ein Stellungswechsel von Personen.
Wenn der früher unabhängig für sich selbst producirende Bauer zum Taglöhner wird, der für einen Pächter arbeitet, wenn die in der zünftigen Productionsweise geltende hierarchische Gliederung vor dem einfachen Gegensatz eines Capitalisten, der Handwerker als Lohnarbeiter für sich ar-/beiten läßt, verschwindet, wenn der frühre Sklavenhalter seine frühren Sklaven als Lohnarbeiter beschäftigt u. s. w., so sind anders gesellschaftlich bestimmte Productionsprocesse in den Productionsproceß des Capitals verwandelt.
Es treten damit die früher entwickelten Aenderungen ein. Der früher unabhängige Bauer wird als Factor des Productionsprocesses abhängig von dem Capitalisten, der selben leitet und seine Beschäftigung selbst hängt von einem Contract ab, den er als Waarenbesitzer (Besitzer von Arbeitskraft) mit dem Capitalisten als Geld- besitzer vorher geschlossen hat. Der Sklave hört auf ein seinem Anwender angehöriges Productionsinstrument zu sein. Das Verhältniß von Meister und Gesell verschwindet. Der Meister stand mit dem Gesellen im Verhältniß als Meister des Handwerks. Er steht ihm jetzt nur noch als Besitzer von Capital, wie der andre ihm nur noch gegenübersteht als Verkäufer von Arbeit.
Vor dem Productionsproceß treten sie sich alle als Waarenbesitzer gegenüber und haben nur ein Geldverhältniß zusammen, innerhalb des Productionsprocesses als personnificirte Functionäre der Factoren dieses Processes, der Capitalist als "Capital", der unmittelbare Producent als "Arbeit", und ihr Verhältniß ist bestimmt durch die Arbeit als blossen Factor des sich selbst verwerthenden Capitals.
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Ökonomisches Manuskript 1863-67, MEGA II/4.1, S. 91f.
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