Freitag, 9. September 2016
Vermittlung und Gleichheit.
Eine Vermittlung zwischen den verfügbaren Reichtümern und den sich geltend machenden Bedürfnissen braucht jede Gesellschaft - denn das macht ihren Charakter als Gesellschaft aus.
Man muss nur nicht meinen, die Vermittlung sei umso gerechter, je allgemeiner sie ist. Das Gegenteil ist der Fall: Je allgemeiner, umso mehr werden die persönlichen Unterschiede nivelliert. Denn ein allgemeiner Vermittler kann nicht willkürlich gesetzt, sondern muss aufgefunden, ermittelt werden. Ermitteln aber kann nur der Markt, durch verallgemeinerten Tausch. Verallgemeinerter Tausch kann immer nur den Tauschwert ermitteln.
Dass die bürgerliche Verteilung die gerechtest mögliche ist, haben ihre Apologeten immer behauptet, weil sie doch die gleicheste sei. Allerdings nur in Ansehung des Gegenstands, der getauscht wird. In Ansehung der Austauschenden ist die Verteilung nur gleich, soweit sie die individuellen Qualitäten, die die Dinge zu Ge-brauchswerten machen, im Akt des Austausch "vermittelt" und nivelliert zu dieser einzigen Bestimmung: mehr oder weniger.
Allerdings sehr viel mehr und sehr viel weniger.
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