Sonntag, 11. September 2016

Surplusarbeit und Muße.



Es gehört noch nicht hierher, kann hier aber schon erinnert werden, wie dem Schaffen der Surplusarbeit auf der Einen Seite entspricht ein Schaffen von Minus-Arbeit, relativer idleness (oder nicht-productiver Arbeit im besten Fall) auf der andren. 

Es versteht sich dieß erstens vom Capital von selbst; dann aber auch den Klassen mit denen es theilt; also von den vom Surplusproduce lebenden Paupers, flunkeys, Jenkinses etc kurz dem ganzen train von retainers; dem Theil der dienenden Klasse, der nicht von Capital, sondern von Revenue lebt. 

Wesentlicher Unterschied dieser dienenden und der arbeitenden Klasse. In Bezug auf die ganze Gesellschaft das Schaffen der disponiblen Zeit dann auch als Schaffen der Zeit zur Production von Wissenschaft, Kunst etc. Es ist keineswegs der Entwicklungsgang der Gesellschaft, daß weil Ein Individuum seine Noth befriedigt hat, es nun seinen Ueberfluß schafft; sondern weil Ein Individuum oder Klasse von Individuen gezwungen wird mehr zu arbeiten als zur Befriedigung seiner Noth nöthig – weil Surplusarbeit auf der Einen Seite – wird Nichtarbeit und Surplusreichthum auf der andren gesezt. 

Der Wirklichkeit nach existirt die Entwicklung des Reichthums nur in diesen Gegensätzen; der Möglichkeit nach ist eben seine Entwicklung die Möglichkeit der Aufhebung dieser Gegensätze. 
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Grundrisse, MEGA II/1.1, S. 308  [MEW 42, S. 314f.  




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