Mittwoch, 21. Oktober 2015
Macht der Verhältnisse, Macht von Personen.
Jedes Individuum besizt [in der bürgerlichen Gesellschaft] die gesellschaftliche Macht unter der Form einer Sache. Raubt der Sache diese gesellschaftliche Macht und ihr müßt sie Personen über die Personen geben.
Persönliche Abhängigkeitsverhältnisse (zuerst ganz naturwüchsig) sind die ersten Gesellschaftsformen, in denen sich die menschliche Productivität nur / in geringem Umfang und auf isolirten Punkten entwickelt.
Persönliche Unabhängigkeit auf sachlicher Abhängigkeit gegründet ist die zweite grosse Form, worin sich erst ein System des allgemeinen gesellschaftlichen Stoffwechsels, der universalen Beziehungen, allseitiger Bedürf-nisse, und universeller Vermögen bildet.
Freie Individualität, gegründet auf die universelle Entwicklung der Individuen und die Unterordnung ihrer gemeinschaftlichen, gesellschaftlichen Productivität als ihres gesellschaftlichen Vermögens, ist die 3te Stufe.
Die 2te schafft die Bedingungen der 3ten. Patriarchalische, wie antike Zustände (ebenso feudale) verfallen daher ebenso sehr mit der Entwicklung des Handels, des Luxus, des Geldes, des Tauschwerths, wie die moderne Gesellschaft in gleichem Schritt mit ihnen emporwächst.
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Grundrisse, MEGA II/1.1 S. 90f. [MEW 42, S. 91]
Nota. – Keine Macht für niemand? – Auch auf der dritten Stufe nicht: Dort haben alle gemeinsam Macht über alle. Sie werden sich darüber verständigen müssen, wie sie ihre Macht gemeinsam ausüben wollen.
JE
Nota II. - Das Foto zeigt einen Rickschafahrer, keinen Sänftenträger. Er wird sich mit Geld bezahlen lassen. Es sind die Verhältnisse, die ihn zu seinem Dienst nötigen, nicht die Herrschaften im Wagen.
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