Freitag, 9. Oktober 2015

Das bildende Vermögen und der formlose Stoff.



Das Capital ist Geld (für sich gesezter Tauschwerth) aber nicht mehr Geld als in einer besondren Substanz und daher ausgeschlossen von den andren Substanzen der Tauschwerthe neben ihnen existirend, sondern in allen Substanzen, den Tauschwerthen jeder Form und Daseinsweise der vergegenständlichten Arbeit seine ideale Bestimmung erhaltend. 

Insofern das Capital, als in allen besondren Formen der vergegenständlichten Arbeit existirendes Geld nun in Prozeß tritt mit der nicht vergegenständlichten, sondern lebendigen, als Prozeß und Akt existirenden Arbeit, ist es zunächst dieser qualitative Unterschied der Substanz in der es besteht von der Form, worin es nun auch als Arbeit besteht. Es ist der Prozeß dieser Unterscheidung und der Aufhebung derselben, worin das Capital selbst Prozeß wird. Die Arbeit ist das Ferment, das in es geworfen wird, es nun zur Gährung bringt. 

Einerseits muß die Gegenständlichkeit, worin es besteht verarbeitet, d. h. von der Arbeit aufgezehrt, andrerseits die blose Subjektivität der Arbeit als bloser Form aufgehoben, und sie in dem Material des Capitals vergegen-ständlicht werden. Die Beziehung des Capitals seinem Inhalt nach auf die Arbeit, der vergegenständlichten Arbeit auf die lebendige Arbeit – in dieser Beziehung, wo das Capital passiv gegen die Arbeit erscheint, ist es sein passives Dasein, als besondre Substanz, das in Bezug auf die Arbeit als formende Thätigkeit tritt – kann überhaupt nur die Beziehung der Arbeit auf ihre Gegenständlichkeit, ihren Stoff sein – (was schon im ersten Capitel aus-/einanderzusetzen, das dem [vom] Tauschwerth vorhergehn und von der Production im Allgemei-nen handeln muß) – und in Bezug auf die Arbeit als Thätigkeit hat der Stoff, die vergegenständlichte Arbeit, nur 2 Beziehungen, die des Rohstoffs, d. h. des formlosen Stoffs, des blosen Materials für die Formsetzende, zweckmässige Thätigkeit der Arbeit und die des Arbeitsinstruments, des selbst gegenständlichen Mittels, wodurch die subjektive Thätigkeit zwischen sich und den Gegenstand, selbst einen Gegenstand als ihren Leiter schiebt.
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Grundrisse, MEGA II/1.1, S. 218f. [MEW 42, S. 219f.]  


Nota. - M. 'kokettiert' hier wieder mit Hegels 'eigentümlicher Ausdrucksweise', er skizziert eine Ontologie der Arbeit, die eher in die Metaphysik gehört als in die Politische Ökonomie; aber vielleicht doch in die Kritik an ihr? 

Solange der Standpunkt, von dem aus kritisiert wird, zumindest auch ein philosophischer bleibt, ist Dialektik die angezeigte Methode der Darstellung. Aber schon in ihrer enthegelten Form: Nicht substantiierte Begriffe 'ent-falten sich', sondern überall tritt die Arbeit, nämlich reelle physische Tätigkeit, als das Subjekt auf, dem der tote Stoff lediglich entgegen steht, und der geformte Stoff  das selbst als Arbeitsprodukt entzifferte Kapital –  als Mittel dient; während es aber umgekehrt erscheint. 

Der chaotisch nachlässige Satzbau verweist aber darauf, dass M. sich bewusst ist, an dieser Stelle mehr mit seiner Vergangenheit als Philosoph abzurechnen, als dass er positiv an der Vivisektion der bürgerlichen Produktionsweise voranschreitet.
JE 

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