In den Productionsprocess des Capitals aufgenommen, durchläuft das Arbeitsmittel aber verschiedne Metamorphosen, deren lezte die Maschine** ist oder vielmehr ein automatisches System der Maschinerie (System der Maschinerie; das automatische ist nur die vollendetste adaequateste Form derselben und verwandelt die Maschinerie erst in ein System), in Bewegung gesezt durch einen Automaten, bewegende Kraft, die sich selbst bewegt; dieser Automat bestehend aus zahlreichen mechanischen und intellectuellen Organen, so daß die Arbeiter selbst nur als bewußte Glieder desselben bestimmt sind.
In der Maschine und noch mehr in der Maschine[rie] als einem automatischen System, ist das Arbeitsmittel verwandelt seinem Gebrauchswerth nach, d. h. seinem stofflichen Dasein nach in eine dem Capital fixe und dem Capital überhaupt adaequate Existenz und die Form, in der es als unmittelbares Arbeitsmittel in den Productionsprocess des Capitals aufgenommen wurde, in eine durch das Capital selbst gesezte und ihm entsprechende Form aufgehoben.
Die Maschine erscheint in keiner Beziehung als Arbeitsmittel des einzelnen Arbeiters. Ihre differentia specifica ist / Instrument, das der Arbeiter als Organ mit seinem eignen Geschick und Thätigkeit beseelt, und dessen Handhabung daher von seiner Virtuosität abhängt. Sondern die Maschine, die für den Arbeiter Geschick und Kraft besizt, ist selbst der Virtuose, die ihre eigne Seele besizt in den in ihr wirkenden mechanischen Gesetzen und zu ihrer beständigen Selbstbewegung, wie der Arbeiter Nahrungsmittel, so Kohlen, Oel etc consumirt (matières instrumentales).
Die Thätigkeit des Arbeiters, auf eine blose Abstraction der Thätigkeit beschränkt, ist nach allen Seiten hin bestimmt und geregelt durch die Bewegung der Maschinerie, nicht umgekehrt. Die Wissenschaft, die die unbelebten Glieder der Maschinerie zwingt durch ihre Construction zweckgemäß als Automat zu wirken, existirt nicht im Bewußtsein des Arbeiters, sondern wirkt durch die Maschine als fremde Macht auf ihn, als Macht der Maschine selbst. Die Aneignung der lebendigen Arbeit durch die vergegenständlichte Arbeit – der verwerthenden Kraft oder Thätigkeit durch den für sich seienden Werth, die im Begriff des Capitals liegt, ist in der auf Maschinerie beruhnden Production als Character des Productionsprocesses selbst, auch seinen stofflichen Elementen und seiner stofflichen Bewegung nach gesezt.
Der Productionsprocess hat aufgehört Arbeitsprocess in dem Sinn zu sein, daß die Arbeit als die ihn beherrschende Einheit über ihn übergriffe. Sie erscheint vielmehr nur als bewußtes Organ, an vielen Punkten des mechanischen Systems in einzelnen lebendigen Arbeitern zerstreut, subsumirt unter den Gesammtprocess der Maschinerie selbst, selbst nur ein Glied des Systems, dessen Einheit nicht in den lebendigen Arbeitern, sondern in der lebendigen (activen) Maschinerie existirt, die seinem einzelnen, unbedeutenden Thun gegenüber als gewaltiger Organismus ihm gegenüber erscheint. In der Maschinerie tritt die vergegenständlichte Arbeit der lebendigen Arbeit im Arbeitsprocess selbst als die sie beherrschende Macht gegenüber, die das Capital als Aneignung der lebendigen Arbeit seiner Form nach ist.
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Grundrisse, MEGA II/1.1, S. 571f. [MEW 42, S. 592f.]
*) Der Webstuhl bleibt ein Webstuhl.
**) Wer eine Maschine in seiner Werkstatt stehen hat, ist kein selbständiger Handwerker mehr. Er muss als Ka-pitalist wirtschaften: Er muss sie amortisieren. Das kann er nicht allein. Andrsrum: Solange er seine Aufträge allein erfüllen kann, braucht er keine Maschine.
Nota. - Schon denkt Marx an eine maschinelle Produktion, in der die menschliche Arbeit 'als verschwindend gesetzt' ist. Wie soll sie dann weiter Quell der Werte bleiben? Es ist der Gebrauchswert des fixen Kapitals – seine Fähigkeit, Arbeit zu ersetzen – , der gegen seine Formbestimmung – die, Kapital zu sein – rebelliert. (In-des nur dem Begriff nach; was in Wirklichkeit daraus folgt, ist noch nicht abzusehen.)
JE
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