Montag, 1. Oktober 2018

Fixes Kapital II.

 
Zwei Hauptbestimmungen zeigen sich sogleich.

Da es nur Werth an das Product abgiebt, (was es mit einem Theil der matières instrumentales gemein hat), tritt nicht es selbst, sondern nur der von ihm abgegebne Werttheil als Werttheil des Products (eines der constituirenden Werthelemente des Products), aus der Productionsphase in die Umlaufphase. Es ist nur sein Werth, nicht es selbst in seiner Naturalform, oder als materielles Ingredienz des Products, welches in die Umlaufphase tritt. Es circulirt daher nur, und macht nur die Metamorphose der Waare durch, so weit das neben ihm existirende und von ihm abgestossene Product, zu dessen Erzeugung es mitwirkte, circulirt und sich metamorphosirt. Es macht den gesammten Proceß nur durch, als Werttheil des Capitals – so weit der Gesammtwerth des Capitals circulirt – und nur so fern als im Werth des Products sein eigner Werth wieder erscheint. Aber es macht diesen Proceß nicht in seiner Naturalform durch, noch als materielles Ingredienz des Products – nicht als Gebrauchswerth, (obgleich seine Spuren in der Form des Products existiren mögen.)

Am Ende der verschiednen Arbeitsprocesse, worin es als Arbeitsmittel functionirt, und die es überdauert, besteht das im Productionsprocesse an- gewandte Capital, aus zwei Bestandtheilen: 1) dem Arbeitsmittel, das in seiner Naturalform fortexistirt, um in derselben Weise in wiederholtem Proceß zu wirken; 2) der Productenmasse, worin das Rohmaterial etc die Zweckbestimmte Form eines Gebrauchswerths erhalten hat, der nun als Waare seine Meta- morphose zu durchlaufen hat. So viel Werth das Arbeitsmittel verloren hat, hat es der Productenmasse zuge- setzt und diese existirt nun als aliquoter Theil des Werths der Productenmasse. Im übrigen fährt dieser Theil des Capitals fort in seiner ursprünglichen Naturalform in er-/neuerten Produktionsprocessen, innerhalb der Productionsphase zu dienen. Er wird daher nicht erneuert (reproducirt), durch ein neues Exemplar derselben Art ersetzt. Der von ihm an das Product abgegebne Werth, der nach und nach = seinem ursprünglichen Werth, sobald er abgenutzt und nicht weiter brauchbar ist, verwandelt sich in Geld, oder bildet einen Theil der Geld- summe, worin die Productenmasse sich umsetzt. Er bildet so den Werthfonds, aus dem er in seiner Natural- form schließlich ersetzt werden muß. Aber dieser fonds wird nicht unmittelbar rückverwandelt in Arbeitsmittel, sondern erst sobald er seinen Gebrauchswerth verloren und damit allmählich seinen ganzen Tauschwerth an die Productenmasse abgegeben hat. 

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Ökonomisches Manuskript 1863-1865,
MEGA II/4.1, S. 149f.



Nota. - Sachlich ist es gar kein großes Problem. Die Maschine wird im Lauf der Zeit abgenutzt und also ihr Wert gemindert. Irgendwie muss der Fabrikant den verloren gegangenen Wert ersetzt bekommen, sonst könnte die Produktion nicht fortgesetz werden. Wenn die Maschine schließlich durch eine neue ersetzt werden muss, muss er die bezahlen. Womit? Offenbar ist der verlorene Wertteil "irgendwie" auf das Produkt übergegangen; anders geht's nicht.

Doch muss Marx zeigen, dass sein Begriffsapparat geeignet ist, darzustellen, wie diese Wertübertragung vor sich geht. Das wird eine mühselige Kleinkrämerei, doch ohne sie hätte seine Theorie eine klaffende Lücke, die sie wissenschaftlich entwerten würde.

Dies als Vorwarnung für die kommenden Einträge.
JE



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