Q. Matsys
Wir sehn daher daß auch das fixe Capital beständig circulirt, aber
1) als Werth, nicht als Gebrauchswerth; der Werth der functionirenden
Maschinen circulirt, nicht die functi- onirende Maschine selbst; es macht
beständig W-G durch mit der Waare, die seinen abgegebnen Werththeil
trägt,
2) der circulirende Theil seines Werths verwandelt sich beständig in
Geld, während es fortfährt im Producti- onsproceß zu functioniren, aber aus
der Geldform verwandelt es sich erst zurück in W, sobald es aufgehört hat
im Productionsproceß zu dienen. Seine Verwandlung in Geld geht pari
passu mit, und ist bestimmt durch, W-G, die Verwandlung der Waare, die
seinen Werth circulire, in Geld, aber die Rückverwandlung dieses Geldes
ist be- stimmt durch seine eigne Reproductionszeit, d. h. die Zeit, nach deren
Verlauf es seinen Gebrauchswerth verloren hat und durch ein neues Exemplar derselben Art ersetzt werden muß. Dieß ist – on an average, nach der
idealen Durchschnittsrechnung – dieselbe Zeit, worin es seinen ganzen Werth an das Gesammtproduct, zu deren Erzeu- gung es concurrirte, abgegeben hat, also nach der Zeit, worin sein ganzer Werth in Geld verwandelt ist. Erst dann wird das fixe Capital erneuert, oder dieß Geld
rückverwandelt in fixes Capital derselben Art.
Der Preißtheil der Waaren, der gleich dem abgegebnen Werttheil des fixen Capitals, bildet also einen Accumula- tionsfonds, der anwächst bis die Reproductionsperiode des fixen Capitals eintritt und es in natura erneuert,
durch neue Arbeitsfactoren derselben Art ersetzt werden muß.
Das für eine bestimmte Stufenleiter der Production nöthige fixe Capital
muß auf einmal vorgeschossen werden, denn der Productionproceß kann
auf jener Stufe nur vorgehn, sobald das fixe Capital in dem ganzen Umfang
vorhanden ist, worauf der Productionsproceß continuirlich vorgehn soll.
Und das fixe Capital muß nicht nur auf einmal vorgeschossen werden, sondern das Capital ist in dieser Form für die ganze Dauer seiner eignen Re- productionszeit oder Reproductionsperiode vorgeschossen. Die Grösse des Vorschusses hängt vom Werth und Umfang des angewandten fixen Capitals ab
und die Länge der Vorschußzeit hängt von der Reproductionszeit des fixen
Capitals ab. Je länger die Zeit ist, während deren es ausdauert, im Productionsproceß, desto länger die Periode, für die es vorgeschossen werden
muß. Dauert es 20 Jahre, braucht es also erst nach 20 Jahren reproducirt zu
werden, so ist die Vorschußperiode 10 × länger als wenn es nur 2 Jahre
dauert etc.
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Ökonomisches Manuskript
1863-1865, MEGA II/4.1, S. 255
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