Mittwoch, 17. Oktober 2018

Umschlag des fixen Kapitals.

Dechet

Wenn ein Capital also aus fixem und circulirendem besteht, und das circulirende ebenso viel variables Capital enthält, und dieselbe Umschlagszeit hat, wie bei einem andren Capital, welches nur aus circulirendem besteht, gleich grosse Umschlagszeit hat und gleich viel variables Capital enthält, so ist der Mehrwerth und die Rate des Mehrwerths dieselbe, in welchen Verhältnissen das erstre aus fixem bestehe, und wie sehr die Umlaufszeit des Gesammtcapitals durch die verschiednen Längen der Umlaufszeit des fixen Capitals alterirt würde. Nur die Profitrate wird dadurch alterirt. (Es scheint anders, weil in den meisten Fällen, wo mehr fixes Capital das variable Capital überhaupt geringre ratio bildet zum constanten, der Summe des fixen und circulirenden constanten Ca- pitals.) Die Rate des Mehrwerths / und seine Masse kann nie anders bestimmt sein als durch die Grösse des variablen Capitals, die Rate desselben in einem gegebnen Umschlag dieses Theils, und die Zahl dieser Umschlä- ge im Jahr. Dagegen wäre die Werthbildung sehr verschieden, je nach der Grösse und Umlaufszeit des fixen Capitals, indem das circulirende ganz in den Werth des Products einginge.

Wenn dagegen gleiche Capitalien, wovon das eine nur circulirend, das andre fix und circulant, und der Jahres- umschlag des letztren durch verschiedne Umschläge seines circulirenden Theils = dem Jahresumschlag des erstren, das nur einmal circulirte, so würde die längre Umlaufszeit des circulirenden ganz so auf die Profitrate wirken wie der fixe Bestandtheil bei dem letztren, und die Mehrwerthrate wäre geringer, weil im letztren Fall das ganze variable Capital für ein Jahr vorgeschossen, damit alle 4tel Jahr 1/4 (damit durch 4malige Erneuerung gleiches Quantum Arbeit in Bewegung setzt.)


Da das fixe Capital nur circulirt wird durch die Waare, worin das circulante Capital sich darstellt; oder der cir- culante Theil des Gesammtcapitals, da das variable Capital stets ein Theil des circulirenden Capitals (in man- chen Fällen, wie in der Minenindustrie, Fischerei, Transportindustrie etc den Haupttheil des circulirenden Ca- pitals, das Ganze, wenn man die matières instrumentales, die die Maschinen etc verzehren, hinzurechnet), so hängt, bei gegebner Rate des Mehrwerths, der Exploitation der Arbeit, die Masse des Mehrwerths und die Rate des Mehrwerths für ein Jahr z. B., ganz davon ab, wie oft dieser circulirende Theil umschlägt. Ist sein variabler Theil gleich groß wie der, wo das constante Capital hauptsächlich aus circulirendem Capital besteht, so ist Mehrwerth und Rate des Mehrwerths im Jahr gleich groß, denn er ist gleich groß für einen Zeitabschnitt, einen Umschlag und die Anzahl der Umschläge in gegebner Zeit, oder die Masse der Arbeit, die dasselbe Capital während eines Jahres in Bewegung setzt, ist gleich groß. (Die Profitrate ist geringer, weil das vorgeschossene Gesammtcapital, worauf sie berechnet wird, grösser ist, und ein geringrer Theil des Gesammtcapitals in jedem Umschlag umläuft. Die dem Product des Jahres zugesetzte Werthmasse ist kleiner, obgleich sie durch das doppelte Moment der Grösse des fixen Capitals und seines jährlichen Dechets oder Umlaufs bestimmt ist.)

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Ökonomisches Manuskript 1863-1865, MEGA II/4.1, S. 263f.  



Nota. - Zur Erinnerung: Die Mehrwertrate gibt das Verhältnis des Mehrwerts zum variablen Kapital an: m / c. Die Profitrate ist das Verhältnis der Mehrwert zum gesamten eingesetzten Cpatal an: m / c+v. Den Kapitali- sten interessiert nur die Profitrate.

Auch hier ist der unmittelbare theoretische Ertrag - Bestimmug der Begriffe - gering. Es wird sich aber beim Thema der tendenziellen Falls der Profirate zeigen, welch große Rolle die Umschlagszeit des fixen Kapitals im kapitalistischen Gesamtprozess spielt. Und wieder geht es nicht um die Formbestimmung, sondern um den Ge- brauchswert.
JE



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