Samstag, 6. Oktober 2018
Das fixe Kapital zirkuliert doch.
Sie besteht dem Wesen nach darin:
1) Daß das Arbeitsmittel, so weit es als solches functionirt, nun die Productionsphase verläßt und der in ihm enthaltne Capitaltheil in eine feste Gebrauchswerthsform gebannt ist, worin es während einer grössren oder längren Reihe von Arbeitsprocessen und selbst Kreisläufen des Capitals ausharrt.
2) Daß sein Werth nur allmählich, nur der Theil seines Werths der sein Durchschnittsdechet in einem gewissen Zeitraum darstellt, auf das Product übergeht und vom Product circulirt wird; obgleich es selbst nicht circulirt, wird sein Werth circulirt, oder circulirt der Theil seines Werths, der auf das Product übergegangen ist;
3) daß der Theil seines Werths, der circulirt, und mit dem Werth des Products, von dem es getragen wird, die Geldform erhielt, diese erste Phase der Waarenmetamorphose durchmacht nicht au fur et à mesure, daß er / diese Geldform annimmt, sich nicht zurückverwandelt in einen Gebrauchswerth sui generis, in ein Ersatzexem- plar, wie dieß mit den circulirenden Theilen des constanten Capitals der Fall ist, z. B. dem Rohmaterial, das nach- dem es verkauft ist, wieder durch neues Rohmaterial ersetzt wird. Sondern da sein Werth nur allmählich abgege- ben und daher vom Product circulirt wird, während das Arbeitsmittel fortfährt in seiner alten Gebrauchswerths- form zu functioniren, es also fortfährt im Arbeitsproceß zu functioniren, zur selben Zeit wo ein Theil seines Werths circulirt und in Geld rückverwandelt wird, die Geldform erhält, wird es erst ersetzt, sobald es aufge- nutzt ist und daher, im Durchschnitt, sein Gesammtwerth allmählich in Geld verwandelt ist während sein Gebrauchswerth vernichtet ist.
Erst dann tritt es aus der Geldform G – in die es sich allmählich umgesetzt, in G-W ein oder macht die zweite Phase der Waarenmetamorphose durch, und wird ersetzt durch ein neues Arbeitsmittel, das dieselbe Function von neuem im Arbeitsproceß verrichtet. Obgleich es also beständig als Werth circulirt und daher beständig in Geld rückverwandelt wird, wird es aus dem Geld erst wieder in seine conkrete Gestalt rückverwandelt, sobald sein ganzer Werth in Circulation getreten und in Geld verwandelt ist, dem entspricht, (abstract) daß sein Gebrauchs- werth aufgenutzt ist, und es also als Gebrauchswerth erneuert, durch einen neuen Gebrauchswerth derselben Art ersetzt werden muß.
Sein Werth circulirt beständig als Werttheil der Waare, in deren Production es angewandt wird. Mit dieser Ver- wandlung dieser Waare in Geld, verwandelt sich auch sein Werth beständig in Geld. So daß sein Werth doppelt existirt: ein Theil desselben als Geld, ein andrer Theil als der remaining Werth des immer noch fortfunctioni- renden fixen Capital. Je mehr sein Werth die Form des Geldes annimmt, um so mehr nimmt mit seinem Ge- brauchswerth sein Werth als fixes Capital ab. Sobald es mit seinem Gebrauchswerth seinen Werth verloren, ist es ganz in Geld verwandelt und verwandelt sich aus Geld zurück in seine Existenzform als fixes Capital.
Innerhalb des Verwerthungsprocesses stellt sich die Sache so dar, daß es als Productionsmittel fortfunctionirt, während es allmählich mehr und mehr Werth an das Product abgiebt, bis endlich sein Werth ganz auf das Pro- duct übergegangen ist, sobald es mit seinem Gebrauchswerth seinen Werth verloren und damit seinen Lebens- proceß beendet hat. Im Circulationsproceß stellt sich dasselbe fact so dar, daß während es fortfährt in der Pro- ductionsphase zu functioniren, der von ihm abgegebne Werth von der Waare circulirt wird und sich in Geld verwandelt. In demselben Maasse wie sein Werth sich verändert, hat sich ein größrer Theil seines Werths in Geld verwandelt; endlich existirt sein ganzer Werth in Geld; dann aber hat es allen Werth und Gebrauchswerth verloren und muß durch ein neues Exemplar ersetzt werden, oder es macht jetzt G-W durch.
Dieß / geschah aber nicht au fur et à mesure, daß es sich in Geld verwandelte, sondern umgekehrt seine Rück- verwandlung aus Geld in ein andres Exem- plar derselben Art ist bestimmt, bedingt durch die Dauer seines Lebensprocesses, die Dauer, während deren es Werth abgiebt, und während deren es seinen Gesammtwerth in der Form des Dechets verloren hat.
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Ökonomisches Manuskript 1863-1865, MEGA II/4.1, S. 253ff.
Nota. - Der Gebrauchswert existiert nur im Ding selbst und sonst nirgends. Der (Tausch)Wert existiert gar nicht, sondern gilt; als Regulativ für das wirkliche Handeln zwischen wirklichen Menschen. Diese Wechselwirkung wird gedacht als Verhältnis. Als Verhältnis kann es begriffen werden.
Will sagen: Als Wert zirkuliert das fixe Kapital; als Gebrauchwert zirkuliert es nicht, sondern löst sich auf.
JE
Nota - Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE
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