Der Uebergang aus der feudalen Produktionsweise macht sich doppelt. Der Producent wird Kaufmann und Kapitalist, im Gegensatz zur agrikolen Naturalwirthschaft und zum zünftig gebundnen Handwerk der mittel-alterlichen städtischen Industrie. Dies ist der wirklich revolutionirende Weg.
Oder aber, der Kaufmann bemächtigt sich der Produktion unmittelbar. So sehr der letztre Weg historisch als Uebergang wirkt – wie z. B. der englische Clothier des 17. Jahrhunderts, der die Weber, die aber selbständig sind, unter seine Kontrolle bringt, ihnen ihre Wolle verkauft und ihr Tuch abkauft – so wenig bringt er es an und für sich zur Umwälzung der alten Produktionsweise, die er vielmehr konservirt und als seine Vorausset-zung beibehält.
So z. B. war großentheils noch bis in die Mitte dieses Jahrhunderts der Fabrikant in der französischen Seiden-industrie, der englischen Strumpfwaaren- und Spitzenindustrie bloß nominell Fabrikant, in Wirklichkeit bloßer Kaufmann, der die Weber in ihrer alten zersplitterten Weise fortarbeiten läßt, und nur die Herrschaft des Kaufmanns ausübt, für den sie in der That arbeiten. Diese Manier steht überall der wirklichen kapitalistischen Produktionsweise im Wege, und geht unter mit deren Entwicklung. Ohne die Produktionsweise umzuwälzen, verschlechtert sie nur die Lage der unmittelbaren Producenten, verwandelt sie in bloße Lohnarbeiter und Prole-tarier unter schlechtern Bedingungen, als die direkt unter das Kapital subsumirten, und eignet sich ihre Mehrar-beit auf Basis der alten Produktionsweise an.
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Das Kapital III, MEGA II.15; S. 327 [MEW 25, S. 347]
Nota. - Dies sind zwei verschiedene Fragen: 1: Wo wird das 'Kapital' (=eine genügend große Geldsumme, die als Kapital fungieren kann) ursprünglich akkumuliert? und 2. Wer beginnt damit, Geld gegen Arbeit auszutauschen und zu Kapital zu machen?
JE
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