Sonntag, 22. November 2015

Wesen und Erscheinung II.




Die Vulgärökonomie tut in der Tat nichts, als die Vorstellungen der in den bürgerlichen Produktionsverhältnis-sen befangenen Agenten dieser Produktion zu verdolmetschen, zu systematisieren und zu apologetisieren. Es darf uns also nicht wundernehmen, dass sie gerade in der entfremdeten Erscheinungsform dieser Verhältnisse, worin diese prima facie abgeschmackt und vollkommene Widersprüche sind – und alle Wissenschaft wäre überflüssig, wenn die Erscheinungsform und das Wesen der Dinge unmittelbar zusammenfielen –, wenn ge-rade hier die Vulgärökonomie sich vollkommen bei sich selbst fühlt und ihr diese Verhältnisse umso selbstver-ständlicher erscheinen, je mehr der innere Zusammenhang an ihnen verborgen ist, sie aber der ordinären Vor-stellung geläufig sind.
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Kapital III, MEW 25, S. 825

Nota. - Das ist so eine von den Stellen, die die dogmatische Epigonie unfehlbar zitiert, wenn es ihr wiedermal nützlich scheint, Marx als Hegelianer hinzustellen. Es ist ein beiläufiger Satz, der sich nicht einmal auf die pp. Dialektik, sondern ganz banal darauf bezieht, dass sich in der Wissenschaft manches als komplizierter erweist, als es für das Auge des Laien aussieht. 
JE

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