Mittwoch, 11. November 2015

Ein Universalkapital kann es nicht geben.



Da der Werth die Grundlage des Capitals bildet, es also nothwendig nur durch Austausch gegen Gegenwerth existirt, stößt es sich nothwendig von sich selbst ab. Ein Universalcapital, ohne fremde Capitalien sich gegenüber, mit denen es austauscht – und von dem jetzigen Standpunkt aus hat es nichts sich gegenüber als Lohnarbeit oder sich selbst – ist daher ein Unding. Die Repulsion der Capitalien von einander liegt schon in ihm als reali-sirtem Tauschwerth. 
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Grundrisse, MEGA II/1.2  S. 334 [MEW 42, S. 336]



Nota. - Mit dem Sieg des Stalin'schen Totalitarismus in Sowjetrussland begannen revolutionäre Theoretiker, sich über die gesellschaftlichen Natur dieses neuen Gebildes Gedanken zu machen. Es hatte sich offenbar um eine Konter revolution gehandelt, aber der Kapuitalismus war nicht einfach restauriert worden - dazu fehlte der freie Markt und fehlte die Konkurrenz. Formeln wie Staatskapitalismus und Bürokratischer Kollektivismus kursierten - als diejenigen Gesellschaftssysteme, die anstelle des Absterben des Staates mehr oder minder unvermeidlich aus der Diktatur des Proletariats hervorgehen müssten

Zuvor schon hatten sozialdemokratische Theoretiker des Ultraimperialismus eine Gesellschaft prophezeit, in der alles Kapital schließlich unter einem Eigentümer konzentriert wäre und für Krieg keinerlei wirtschaftlicher An- lass mehr entstünde. Doch ob positiv oder negativ aufgefasst - Utopien sind sie beide. Wenn einerseits die Kon- kurrenz als Triebkraft ausfällt und andererseits kein organisierter gesellschaftlicher Wille an ihre Stelle tritt, son- dern lediglich ein eigennütziger bürokrtischer Apparat, hört auf die Dauer, die Geschichte hat es erwiesen, nicht nur die Akkumulation auf, sondern auch das, was vorangegangene Generationen angehäuft hatten, ero- diert.
JE

 

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