Dienstag, 17. November 2015
Der Arbeitslohn steigt mal über, fällt mal unter den Wert der Arbeitskraft.
Die Capitalien accumuliren sich schneller als die Bevölkerung; damit steigt das Salair; damit die Population; damit die Kornpreisse; damit die Schwierigkeit der Production und damit die Tauschwerthe. Bei diesen wird also endlich auf Umweg angelangt. Das Moment mit der Rente wollen wir hier noch, wo es sich nicht um größre Schwierigkeit der Production, / sondern umgekehrt um Wachsthum der Productivkräfte handelt, ganz weglassen. Mit der Accumulation der Capitalien steigt das Salair, wenn die Population nicht gleichzeitig wächst; der Arbeiter heirathet, Sporn wird der Production [der Kinder] gegeben oder seine Kinder leben besser, sterben nicht vorzeitig etc. Kurz die Population wächst.
Ihr Wachsthum aber bringt Concurrenz unter den Arbeitern hervor, und zwingt so den Arbeiter sein Arbeits-vermögen wieder zu seinem Werthe dem Capitalist zu verkaufen oder momentan auch noch darunter. Jezt nun verfügt das accumulirte Capital, das unterdeß langsamer herangewachsen ist, über das surplus das es früher in der Form des Salairs, also als Münze ausgab, um den Gebrauchswerth der Arbeit zu kaufen, wieder als Geld, um es als Capital in der lebendigen Arbeit zu verwerthen und da es jezt auch über größre Menge Arbeitstage verfügt, wächst sein Tauschwerth wieder.
___________________________________________
Grundrisse, MEGA II/1.1 S. 264f. [MEW 42, S. 270]
Nota. – Der Wert der Arbeitskraft ist eine gedachte Linie, um die herum die wirklichen Löhne schwanken. Die sind real. Der Wert ist so real, wie es jeder statistische Durchschnitt ist: Er ist ein Verhältnis; aber eben kein Ding. Das Verhältnis ist die Abstraktion davon, wie sich wirkliche Menschen verhalten.
Auf der einen Seite haben wir den 'gesellschaftlichen Gesamtarbeitstag': Die Gesamtheit der Arbeitsstunden – angenommen, ihre Qualität wäre durchschnittlich –, auf der andern die als gültig anerkannten Bedürfnissen. Dazwischen liegt als tertium die 'Produktivität der Arbeit' alias der technologische Entwicklungsstand der Pro-duktivkräfte. In den 'als gültig anerkannten Bedürfnissen' ist allerdings die Klassenspaltung der Gesellschaft mit einbegriffen. Der Wert ist das schwankende Verhältnis zwischen ihnen.
JE
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen