Daumier, Aufstieg zur Börse
Der Theil des nationalen Reichthums, der aus fixem Capital besteht –
und in dem Grad worin dieß fixe Capital mehr und mehr als fixes Capital
sich gestaltet hat, d. h. mehr und mehr seine charakteristischen Unterschiede vom circulirenden Capital gestaltet, herausgearbeitet hat – ersetzt
seinen Werth erst nach und nach, reproducirt ihn in Epochen, die sich wei-/ter über das Jahr, als den Maaßstab der Reproductionszeit des circulirenden Capi- tals, hinaus erstrecken.
Während das circulirende Capital – i. e.
seine Verwerthung – mehr auf gegenwärtiger Arbeit beruht, und wir nen- nen
alle Arbeit contemporaneous, die within the year is performed, beruht daher die Verwerthung des fixen Capitals in ungleich höhrem Grad auf zukünftiger Arbeit, sei es nun daß das fixe Capital, wie die eigentliche Ma- schinerie z. B., direkt als Arbeitsmittel im engren Sinn in dem
unmittelbaren Productionsproceß functionirt, sei es, daß es nur, wie Baulichkeiten, Eisenbahn, Kanäle u. s. w., als allgemeine Bedingung von ihm
unabhängiger Pro- ductionsprocesse functionirt.
Als Capital, das seinen Werth
reproduciren (und noch mehr, das wie sich später zeigen wird, seinen Eigenthü- mern Antheil am Surpluswerth, der von andren Capitalien producirt
wird, sichern soll) ist es Anweisung auf zukünf- tige Arbeit (und im zweiten
Fall Surplusarbeit.) Die Werthpapiere, vermehren sich daher mit der Entwicklung des fixen Capitals, Werthpapiere, die nicht nur Eigenthumstitel an
seinem Werth und daher an der zukünftigen Repro- duction dieses Werths,
sondern zugleich Titel auf seine zukünftige Verwerthung, d. h. Titel auf Antheile an dem von der gesammten Capitalistenklasse zu erpressenden Surpluswerth (Zins etc) darstellen. Die Entwicklung des Creditwesens hat
hierin also eine neue materielle Grundlage; zugleich aber die Entwicklung
des Theils des Geldca- pitals, der nicht als eine Accumulation von Eigenthumstiteln auf zukünftige Arbeit und Surplusarbeit darstellt.
Die Accumulation
dieses Theils des Geldcapitals besteht aus Titeln auf anticipirten künftigen
Reichthum, und ist daher selbst kein Element des wirklich existirenden nationalen Reichthums, oder ist es nur so weit, als er Eigen- thumstitel auf den
vorhandnen Werth (nicht Verwerthung) des vorhandnen fixen Capitals darstellt. Die Titel exi- stiren aber stets bevor dieser Werth producirt ist und repräsentiren direkt nichts als den Werth des Capitals, das verausgabt oder
vorgeschossen wird, um jene Werthe zu produciren. Und selbst dann muß
man diesen Werth nicht doppelt rechnen, z. B. nicht den Werth der Eisenbahn und den Werth der Eisenbahnactien, die in den Portofeuilles der shareholders existiren.
Es verhält sich hiermit ganz wie mit den Staatsschulden. Die Staatspapiere sind keine Werthe ausser dem Werth des jährlichen
Products, worin sie Antheil ihren Besitzern sichern. Dieser Schein wird
aber um so mehr hervorge- bracht, da ihre Preißquotationen – ihre movements of evaluation – von Umständen bestimmt werden, die nicht direkt
mit den Werthen zusammenhängen, worauf sie Titel sind. Dieser Form der
Accumulation streben aber sehr influential parties of the capitalist society
to subordinate the real movement of production and accumula- tion.
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Ökonomisches Manuskript
1863-1865, MEGA II/4.1, S. 287f.
Nota. - Das ist alles theoretisch bedeutsam genug: Am fixen Kapital wird deutlich, dass es nicht die gestrige Ar- beit ist, die wirklich im Produkt steckt, welche seinen Wert ausmacht; sondern die Arbeit, die heute erforderlich wäre. So gewinnt die virtuelle Arbeit von morgen eine Realität heute. So kann es sein, dass ein Stück Papier einen Wert bekommt: nicht einen Teil von wirklichem Wert, sondern eine Option auf möglichen Wert; aber so, als ob sie wirklich Wert wäre. Marx wird es später unterm Titel fiktives Kapital ausarbeiten.
Metatheoretisch ist es womöglich bedeutsamer. Nicht ein Begriff von Fixem Kapital 'schlägt um' in dies oder das, sonder Dieses gilt plötzlich als Jenes. Wo und wem 'gilt' es? Den Nachbarbegriffen auf Platos Olymp? Nein, es gilt den Agenten des Kapitals, nämlich den Akteuren des kapitalistischen Produktionsprozesses, und das sind lebendige Menschen, die Absichten verfolgen. Es sind die gewollten Absichten der Handlungen, die die Begriffe ausmachen. Begriffe gelten, und Geltung ist Zweck.
JE
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