Dienstag, 10. April 2018

Über die drei Bände des 'Kapital'.


Im ersten Buch wurden die Erscheinungen untersucht, die der kapitalistische Produktionsproceß, für sich ge-nommen, darbietet, als unmittelbarer Produktionsproceß, bei dem noch von allen sekundären Einwirkungen ihm fremder Umstände abgesehn wurde. 

Aber dieser unmittelbare Produktionsproceß erschöpft nicht den Lebenslauf des Kapitals. Er wird in der wirk-lichen Welt ergänzt durch den Cirkulationsproceß, und dieser bildete den Gegenstand der Untersuchungen des zweiten Buchs. Hier zeigte sich, namentlich im dritten Abschnitt, bei Betrachtung des Cirkulationsprocesses als der Vermittlung des gesellschaftlichen Reproduktionsprocesses, daß der kapitalistische Produktionsproceß, im Ganzen betrachtet, Einheit von Produktions- und Cirkulationsproceß ist. 

Worum es sich in diesem dritten Buch handelt, kann nicht sein, allge-/meine Reflexionen über diese Einheit anzustellen. Es gilt vielmehr, die konkreten Formen aufzufinden und darzustellen, welche aus dem Bewegungs-proceß des Kapitals, als Ganzes betrachtet, hervorwachsen. In ihrer wirklichen Bewegung treten sich die Kapi-tale in solchen konkreten Formen gegenüber, für die die Gestalt des Kapitals im unmittelbaren Productions-proceß, wie seine Gestalt im Cirkulationsproceß, nur als besondere Momente erscheinen. 

Die Gestaltungen des Kapitals, wie wir sie in diesem Buch entwickeln, nähern sich also schrittweis der Form, worin sie auf der Oberfläche der Gesellschaft, in der Aktion der verschiedenen Kapitale auf einander, der Kon-kurrenz, und im gewöhnlichen Bewußtsein der Produktionsagenten selbst auftreten. 
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Das Kapital III, MEGA II.15; S. 29f. [MEW 25, S. 33]  







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