Donnerstag, 24. Dezember 2015

Wie der Wert erhalten bleibt, III.


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Indem die produktive Arbeit Produktionsmittel in Bildungselemente eines neuen Produkts verwandelt, geht mit deren Tauschwerth eine Seelenwanderung vor. Er geht aus dem verzehrten Leib in den neu gestalteten Leib über. Aber diese Seelenwanderung ereignet sich gleichsam hinter dem Rücken der wirklichen Arbeit. 

Der Arbeiter kann neue Arbeit nicht zusetzen, also nicht neuen Werth schaffen, ohne alte Werthe zu erhalten, denn er muß die Arbeit immer in bestimmter nützlicher Form zusetzen, und er kann sie nicht in nützlicher Form zusetzen, ohne Produkte zu Produktionsmitteln eines neuen Produkts zu machen, und dadurch ihren Werth auf das neue Produkt zu übertragen. 

Es ist also eine Naturgabe der sich bethätigenden Arbeitskraft, der lebendigen Arbeit, Werth zu erhalten, indem sie Werth zusetzt, eine Naturgabe, die dem Arbeiter nichts kostet, aber dem Kapitalisten viel einbringt, die Er-haltung des vorhandnen Kapitalwerths. 
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Das Kapital I, MEGA II/5, S. 154


Nota. - Hier ist in specie die Rede von der Übertragung des Wertes von verschlissenem fixen Kapital, und das Argument heißt nicht: Der Wert dieses bestimmten Werkzeugs kann nur erhalten werden, indem – ja doch nicht ihm! – neue Arbeit zugesetzt wird, sondern umgekehrt: Die zugesetzte neue Arbeit kann nicht anders, als den Wert des verschlissenen Werkzeugs zu erhalten.

Die Druckfassung von Band I aus den Jahre 1867 ist später entstanden als das Manuskript von Band III, aus dem der gestrige Eintrag entnommen war; verbliebene Unsicherheiten waren inzwischen überwunden.
JE


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