Montag, 7. Dezember 2015

Die Schranke des Fortschritts.



Eine Entwicklung der Produktivkräfte, welche die absolute Anzahl der Arbeiter verminderte, d. h., in der That die ganze Nation befähigte, in einem geringern Zeittheil ihre Gesammtproduktion zu vollziehn, würde Revolu-tion herbeiführen, weil sie die Mehrzahl der Bevölkerung außer Kurs setzen würde. Hierin erscheint wieder die specifische Schranke der kapitalistischen Produktion, und daß sie keineswegs eine absolute Form für die Ent-wicklung der Produktivkräfte und Erzeugung des Reichthums ist, vielmehr mit dieser auf einem gewissen Punkt in Kollision tritt. 

Partiell erscheint diese Kollision in periodischen Krisen, die aus der Ueberflüssigmachung bald dieses bald je-nes Theils der Arbeiterbevölkerung in ihrer alten Beschäftigungsweise hervorgehn. Ihre Schranke ist die über-schüssige Zeit der Arbeiter. Die absolute Ueberschußzeit, die die Gesellschaft gewinnt, geht sie nichts an. Die Entwicklung der Produktivkraft ist ihr nur wichtig, sofern sie die Mehrarbeitszeit der Arbeiterklasse vermehrt, nicht die Arbeitszeit für die materielle Produktion überhaupt vermindert; sie bewegt sich so im Gegensatze. 
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Das Kapital III, MEGA II.15; S. 260 [MEW 25, S. 274]  



Nota. - Einstweilen sieht es immer noch so aus, als könne das kapitalistische System die Erübrigung menschli-cher Arbeit, die die digitale Revolution mit sich bringt, nicht verkraften. Überschüssige Zeit bedeutet auch weiterhin nur Arbeitslosigkeit; statt Reichtum wird Mangel erzeugt.
JE


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