Dienstag, 15. Dezember 2015

Der Wucher wirkt nur zersetzend.

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Der Wucher wirkt so einerseits untergrabend und zerstörend auf den antiken und feudalen Reichthum und auf das antike und feudale Eigenthum. Andrerseits untergräbt und ruinirt er die kleinbäuerliche und kleinbürgerli-che Produktion, kurz alle Formen, worin der Producent noch als Eigenthümer seiner Produktionsmittel er-scheint. In der ausgebildeten kapitalistischen Produktionsweise ist der Arbeiter nicht Eigenthümer der Produk-tionsbedingungen, des Ackers, den er bebaut, des Rohstoffs, den er verarbeitet, etc. 

Dieser Entfremdung der Produktionsbedingung vom Producenten entspricht hier aber eine wirkliche Umwäl-zung in der Produktionsweise selbst. Die vereinzelten Arbeiter werden in großer Werkstatt vereinigt zu getheil-ter, ineinander greifender Thätigkeit; das Werkzeug wird zur Maschine. Die Produktionsweise selbst erlaubt nicht mehr diese mit dem kleinen Eigenthum verbundne Zersplitterung der Produktionsinstrumente, so wenig wie die Isolirung der Arbeiter selbst. In der kapitalistischen Produktion kann der Wucher nicht mehr die Pro-duktionsbedingungen vom Producenten scheiden, weil sie bereits geschieden sind. 

Der Wucher centralisirt Geldvermögen, wo die Produktionsmittel zersplittert sind. Er ändert die Produktions-weise nicht, sondern saugt sich an sie als Parasit fest und macht sie miserabel. Er saugt sie aus, entnervt sie, und zwingt die Reproduktion unter immer erbärmlichern Bedingungen vorzugehn. Daher der populäre Haß gegen den Wucher, am höchsten in der antiken Welt, wo das Eigenthum des Producenten an seinen Produktionsbe-dingungen zugleich Basis der politischen Verhältnisse, der Selbständigkeit des Staatsbürgers.  
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Das Kapital III, MEGA II.15S. 586 [MEW 25, S. 610]







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