Dienstag, 10. Januar 2017

"Kapitalisieren".



Die Bildung des fiktiven Kapitals nennt man kapitalisiren. Man ka- pitalisirt jede regelmäßig sich wiederholende Einnahme, indem man sie nach dem Durchschnittszinsfuß berechnet, als Ertrag, den ein Kapital, zu diesem Zinsfuß ausgeliehen, abwerfen würde; z. B. wenn die jährliche Einnahme = 100 £ und der Zinsfuß = 5 %, so wären die 100 £ der jährliche Zins von 2000 £, und diese 2000 £ gelten nun als der Kapitalwerth des juristi- schen Eigenthumstitels auf die 100 £ jährlich. Für den der diesen Eigenthumstitel kauft, stellen die 100 £ jährliche Einnahme dann in der That die Verzinsung seines angelegten Kapitals zu 5 % vor. Aller Zusammen- hang mit dem wirklichen Verwerthungsproceß des Kapitals geht so bis auf die letzte Spur verloren, und die Vorstellung vom Kapital als einem sich durch sich selbst verwerthenden Automaten befestigt sich.
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Das Kapital III, MEGA II/15,  S. 464 [MEW 25, S. 484]
 



Nota. - Den bürgerlichen Reichtum gibt es zweimal, einmal als wirkliche Ware, das andre Mal als Geld. Die Folge ist, dass jegliche Geldsumme erscheint als ein Teil des wirklichen Reichtums, und das heißt letzten Endes: als Kapital. Dazu braucht die erwähnte Geldsumme zu keinem Zeitpunkt in die Produktion eingegangen zu sein.
JE



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