Samstag, 27. Februar 2016

Schranke, nicht Grenze.


Das Capital sezt die Production des Reichthums selbst und daher die universelle Entwicklung der Productiv-kräfte, die beständige Umwälzung seiner vorhandnen Voraussetzungen, als Voraussetzung seiner Reproduc-tion. Der Werth schließt keinen Gebrauchswerth aus; also keine besondre Art der Consumtion etc des Ver-kehrs etc als absolute Bedingung ein; und ebenso erscheint ihm jeder Grad der Entwicklung der gesellschaft-lichen Productivkräfte, des Verkehrs, des Wissens etc nur als Schranke, die es zu überwältigen strebt. 

Seine Voraussetzung selbst – der Werth – ist gesezt als Product, nicht als über der Production schwebende, höhre Voraussetzung. Die Schranke des Capitals ist, daß diese ganze Entwicklung gegensätzlich vor sich geht und das Herausarbeiten der Productivkräfte, des allgemeinen Reichthums etc Wissens etc so erscheint, daß das arbeitende Individuum selbst sich entäussert; zu den aus ihm herausgearbeiteten nicht als den Bedingungen seines eignen, sondern fremden Reichthums und seiner / eignen Armuth sich verhält. 

Diese gegensätzliche Form selbst aber ist verschwindend und producirt die realen Bedingungen ihrer eignen Aufhebung. Resultat ist: die ihrer Tendenz und δυνάμει nach allgemeine Entwicklung der Productivkräfte – des Reichthums überhaupt – als Basis, ebenso die Universalität des Verkehrs, daher der Weltmarkt als Basis. Die Basis als Möglichkeit der universellen Entwicklung des Individuums, und die wirkliche Entwicklung der Indivi-duen von dieser Basis aus als beständige Aufhebung ihrer Schranke, die als Schranke gewußt ist, nicht als heili-ge Grenze gilt. Die Universalität des Individuums nicht als gedachte oder eingebildete, sondern als Universalität seiner realen und ideellen Beziehungen. 

Daher auch Begreifen seiner eignen Geschichte als eines Processes und Wissen der Natur (ebenso als prakti-sche Macht über sie vorhanden) als seines realen Leibes. Der Process der Entwicklung selbst als Voraussetzung desselben gesezt und gewußt. Dazu aber nöthig vor allem, daß die volle Entwicklung der Productivkräfte Pro-ductionsbedingung geworden; nicht bestimmte Productionsbedingungen als Grenze für die Entwicklung der Productivkräfte gesezt sind. – 
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Grundrisse, MEGA II/1.1  S. 439f.  [MEW 42, S.447]   






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