Sonntag, 28. Februar 2016

Die Sackgasse der antiken Sklavenwirtschaft.


Römischer Soldat führt Kriegsgefangene in die Sklaverei

Im Sklavenverhältniß tritt dadurch keine gêne für die Herren ein, daß die Arbeiter nicht als Consumenten mit ihnen concurriren. (Die Luxusproduction, wie sie bei den Alten auftritt, indeß nothwendiges Resultat des Skla-venverhältnisses. Nicht Ueberproduction, aber Ueberconsumtion und verrückte Consumtion, die ins Ungeheu-erliche und Bizarre ausschlagend den Untergang des alten Staatenwesens bezeichnet.)
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Grundrisse, MEGA II/1.1  S. 345.  [MEW 42, S. 347]    


Nota. - Der springende Punkt: Das Produkt der antiken Sklavenwirtschaft konnte nicht akkumuliert, d. h. pro-duktiv konsumiert, nämlich in neue Produktionsmittel  umgewandelt werden. Das hat mit der Formbestimmung nichts zu tun, sondern mit der unentwickelten Technologie, der 'Gebrauchswertseite'. Das Mehrprodukt muss-te zum größeren Teil auf "verrückte" Weise vergeudet oder als toter Schatz angehäuft werden.

Das Feudalsystem war insofern ein Fortschritt, als durch eine Beteiligung des Ackerbauern am Mehrprodukt in dessen Arbeitskraft investiert wurde. Das hat den Boden qualitativ fruchtbarer gemacht; die Urbarmachung Euro-pas nördlich und östlich der Alpen wäre anders nicht möglich gewesen.

(Sklaven zeugen wenig Nachwuchs. Die Arbeitskraft konnte im römischen Reich nur erhalten werden durch immer neue militärische Siege und immer neue Kriegsgefangene. Der leibeigene Bauer dagegen zeugte so viele Kinder, wie er sich leisten konnte, und investierte in die Qualifikation ihrer Arbeitskraft.)
JE




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