Samstag, 18. August 2018

"Stoffwechsel".

 
Jedenfalls erscheint formell der in Arbeitslohn ausgelegte Theil des Capitals als ein nicht mehr dem Capitalisten, sondern dem Arbeiter gehöriger Theil, sobald er seine reale Gestalt, die der in den Consum des Arbeiters einge- henden Lebensmittel angenommen hat. 

Die Gestalt des Gebrauchswerths, die er also als Waare vor seinem Eingehn in den Productionsproceß hat – als Le- bensmittel – ist also durchaus verschieden von der Gestalt, die er annimmt innerhalb dieses Processes und welche die der sich werkthätig äussernden Arbeitskraft, daher der lebendigen Arbeit selbst ist. Dieß unterscheidet also die- sen Theil des Capitals spezifisch von dem in der Gestalt der Productionsmittel vorhandnen und dieß ist wieder ein Grund, warum auf Grundlage der capitalistischen Productionsweise, die Productionsmittel im eminenten Sinn und im Unterschied von und Gegensatz zu den Lebensmitteln als an und für sich Capital erscheinen. 

Dieser Schein löst sich – von später zu Entwickelndem abgesehn – einfach dadurch auf, daß die Form des Ge- brauchswerths, worin das Capital am Schluß des Productionsprocesses existirt, die des Products ist und dieses Pro- duct sowohl in der Form von Productionsmitteln als Lebensmitteln existirt, beide also gleichmässig als Capital vorhan- den und daher auch im Gegensatz zum lebendigen Arbeitsvermögen vorhanden sind. 
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Ökonomisches Manuskript 1863-1865,
MEGA II/4.1, S. 60



Nota. - Das lässt sich trivial ausdrücken: Der Teil des Kapitals, den der Kapitalist als Äquivalent für die Arbeits- kraft zahlt, wird sogleich in Lebensmittel umgetauscht und verzehrt - und verbrannt und umgesetzt in Energie, die in dem Produkt feste Form annimmt. Das Mysterium des Mehrwerts und der so genannten Ausbeutung ist das chemophysikalische Phänomen des Stoffwechsels und der Umwandlung der Energie.

Nämlich als erläuternde Fußnote. Denn es erklärt nur die Entstehung eines Mehrprodukts. Darum geht es hier aber nicht. Es gilt zu verstehen, wie und weshalb aus dem Mehrprodukt mehr Wert wird, und das ist kein Meta- bolismus, sondern eine Veränderung der Betrachtungsweise. Dass Marx auch hier wieder mit Begriff, Form und Gestalt operiert, ist missverständlich; aber irgendwie musste er den Wechsel des Gesichtspunkts ja beschreiben. Der kritische Leser wird sich die Hegel'schen Konnotationen einfach wegdenken.
JE  


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